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Frei-Zeit oder doch Freizeitstress?


Immer mehr Menschen kommen auch in ihrer Freizeit nicht mehr zur Ruhe, hetzen von Termin zu Termin und von Event zu Event und sind zu wahren Freizeit-Junkies und Freizeit-Konsumenten mutiert. Doch brauchen wir tatsächlich nach einem anstrengenden Arbeitsalltag einen bis in die letzte Minute durchorganisierten Feierabend?

Was bedeutet das Wort "Freizeit"? Ist es nicht die Zeit, die uns nach der Arbeit und dem Alltag bleibt? Die Zeit über die wir frei entscheiden können? Sollte unsere Freizeit nicht die Zeit sein, in der wir entspannen, in der wir uns von unserem allzu hektischen Alltag erholen sollten? Doch weit gefehlt.

Heute gilt allgemein: je voller unser Terminkalender, umso angesagter und wichtiger sind wir.

Doch ist es tatsächlich so? Gilt hier nicht auch: Qualität vor Quantität? Müssen wir tatsächlich überall dabei sein?

Können wir uns überhaupt bei dem Überangebot an Freizeitaktivitäten noch wahrhaftig an einem Event erfreuen und haben Zeit, dieses zu geniessen und zu verarbeiten?

Oft sind wir geleitet von dem Gedanken, jede Minute unserer Zeit optimal zu nutzen? Doch wann nutzen wir unsere Zeit "optimal"? Wer bestimmt darüber, was uns gut tut und was wir tun sollten? Bestimmen wir selber über uns oder lassen uns doch vom Trend der Zeit leiten? Wollen wir dazugehören?

Ist uns tatsächlich klar, dass es oft sinnvoller und vor allem gesünder ist, uns ab und an einfach ein paar Stunden "Ruhe und Stille" zu gönnen?

Wir hören und lesen häufig davon, wie gut und wichtig es ist, im "Hier und Jetzt" zu leben, jeden Moment ganz bewusst zu erleben und auch das Nichtstun als wichtige Quelle zum Auftanken zu nutzen. Doch wie oft gönnen wir uns tatsächlich diese Zeiten?

Hören wir noch auf unseren Körper und erkennen seine Warnsignale? Erlauben wir unserer Seele hin und wieder eine Auszeit? Oder sehen wir Nichtstun eher als vergeudete Lebenszeit?

Nicht selten klagen wir Menschen, uns fehle es an Zeit oder die Zeit renne uns davon. Haben wir tatsächlich weniger Zeit als unsere Vorfahren? Waren die genau so aktiv und beschäftigt wie wir? Sind unsere Grosseltern auch so durchs Leben gehuscht und haben sich soviel Stress mit Kleidung, Deko, Urlaub, Aussehen und vielem mehr gemacht?

Unser Leben ist wohl in den letzten Jahrzehnten viel komplexer und luxuriöser geworden, doch manchmal frage ich mich, ob das alles so erstrebenswert ist und ob "Weniger" nicht manchmal "Mehr" ist. Wir sind heutzutage allerorts und jederzeit mit der ganzen Menschheit verbunden und vernetzt, doch vergessen allzu schnell, dass diese permanente Erreichbarkeit auch einen enormen Druck in uns erzeugt.

Wir machen, tun, planen und rennen unseren Träumen hinterher, und scheitern nicht selten an unseren viel zu hohen Erwartungen und erkennen oft meist zu spät, dass das Leben vergänglich ist. Wir leben nicht selten so, als wäre unsere Zeit auf Erden unbegrenzt. Erst wenn uns das Leben mit der Vergänglichkeit, dem Tod eines geliebten Menschen konfrontiert, erwachen wir aus diesem Irrglauben und erkennen, dass Lebenszeit ein grosses und tägliches Geschenk an uns ist. Und es liegt einzig und allein in unserer Verantwortung, wie wir diese, "unsere" Zeit nutzen.

Natürlich ist es wichtig, Dinge zu tun, die uns Spass machen, sich mit lieben Menschen/Freunden zu treffen, Sport zu machen und raus in die Natur zu gehen, doch gilt auch hier die Devise: alles in einer gesunden Balance.

Genauso wichtig ist Zeit für Musse und Entspannung und vor allem Zeit für sich. Gönnen wir uns deswegen wöchentlich ein paar Stunden Me-Time, Zeit, die wir einzig und allein mit uns verbringen. Nutzen wir diese Zeit ganz bewusst, um liebevoll mit uns selbst umzugehen und unsere Reserven aufzutanken. Befreien wir uns von dem Tatendrang, ständig online zu sein und verschreiben uns eine Digital-Detox-Kur.

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